Donnerstag, 27. April 2017
Semester, Lesegruppe, Arbeit
Das Sommersemester hat schon begonnen. Vor dem Semester hatte ich Angst davor, dass ich diesmal zu beschäftigt bin, weil ich außer dem Deutschkurs einige Seminare besuchen will, wo man die Texte unbedingt lesen muss. Ich nehme einige Seminare über Heidegger und Thomas von Aquin, und außerdem habe ich mit meinen japanischen Freunden eine Lesegruppe über Heidegger (noch mal!) organisiert. Es läuft wie das Lektüre an der Universität in Japan: man liest den Text ganz langsam und übersetzt das Deutsch ins Japanisch, Satz für Satz, Zeile für Zeile. Vielleicht ist es nicht gewöhnlich in Deutschland, aber in Japan überall lesen die philosophische Studenten den ausländischen Text in dieser Weise. Wir brauchen Zeit, um die philosophische Texte zu lesen, und Nietzsche hat einmal gesagt, dass Philologie eine Kunst ist, langsam zu lesen. Dieses philologisches Verhältnis für den Text scheint vielleicht ganz altmodisch und nicht mehr gültig in der Zeit von schnelle Kommunikation, aber ich glaube es ganz wichtig.
Jetzt arbeite ich an die Präsentationen an Sommerferien in Japan. Ich beschäftige mich mit dem Verhältnis zwischen Gadamer und Luther, um es zu erklären, wie Gadamer Luther verstanden hat und in seine philosophische Hermeneutik den Gedanke Luthers hineingesetzt. Ich würde sagen dass ich jetzt ein bisschen nervös, weil, wie oben erwähnt, ich in diesem Semester sehr beschäftig bin und ich mich davor fürchte, dass ich keine Zeit habe. Aber ich will es schaffen. Was mir nicht gefällt, ist dass ich auf die Präsentation auf Japanisch vorbereite. Denn konzentriere ich mich jetzt auf das Studium in Deutschland, und die Aktivität auf Japanisch stört diese Konzentration. Na ja, auf jeden Fall muss ich mich hier in Deutschland mit meine japanische Promotionarbeit auseinandersetzen. Ich soll mich an dieser vielsprachige Umgebung gewöhnen.

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